4-Fluoramphetamin (4-FA; 4-FMP; PAL-303; „Flux“), auch bekannt als para-Fluoramphetamin (PFA; P-FMP) (Scenename „Fifa“), ist eine psychoaktive Designerdroge aus der Gruppe der Phenethylamine und ist innerhalb dieser Gruppe ein Amphetamin. Es ruft stimulierende, entaktogene und empathogene Effekte hervor. 4-FA ist auf dem Schwarzmarkt nur selten anzutreffen, dennoch wird es teilweise als Designerdroge verkauft
Sicherheitshinweise[]
Die Substanz reizt Augen, Atmungstrakt, Haut und Schleimhäute. Im Tierversuch mit Mäusen wurde bei intraperitonealer Gabe ein LD50-Wert von 46 mg/kg Körpergewicht ermittelt.
Herstellung[]
Im Allgemeinen wird 4-FA aus 4-Fluorbenzaldehyd mit Hilfe von Nitroethan und einem Amin-Katalysator über das Zwischenprodukt 1-(4-Fluorphenyl)-2-nitropropen gewonnen, welches dann durch Reduktion zu 1-(4-Fluorphenyl)propan-2-amin (4-Fluoramphetamin) umgesetzt wird.
Wirkung[]
Die Wirkung von 4-FA tritt ungefähr 60 Minuten nach oraler Einnahme ein und hält ca. 6–7 Stunden an. Die typische Dosis liegt zwischen 120 und 180 mg des Hydrochloridsalzes. Die subjektiven Effekte von 4-FA sind Euphorie, erhöhte Leistungsfähigkeit, Stimmungsaufhellung, Rededrang, Bruxismus (Kieferverspannungen), Insomnie und Appetithemmung.
4-Fluoramphetamin ist ein potentes Stimulans und bewirkt eine Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin, ähnlich wie andere para-substituierte Amphetamine. Jedoch sind seine serotonerge Wirksamkeit und Neurotoxizität wesentlich geringer als die ähnlicher Substanzen, wie 4-Bromamphetamin und 4-Iodamphetamin. Die serotonerge Potenz und die Neurotoxizität para-Halogen substituierter Amphetamine nimmt mit der Ordnungszahl des Halogen-Substituenten zu, (4-FA << 4-CA < 4-BA < 4-IA)[7][8] während umgekehrt die Dopamin-Wiederaufnahmehemmung bei 4-FA stärker ausgeprägt ist als bei 4-CA oder 4-IA.[9] 4-FA verursacht zudem schwächere Hyperthermie als ähnliche Substanzen wie PMA oder 4-MTA, dennoch können Hyperthermie und Neurotoxizität bei Überdosierung oder exzessivem Gebrauch der Substanz gefährlich werden.
Legalität[]
Deutschland[]
In Deutschland ist 4-FA seit dem 26. Juli 2012 ein gemäß dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel.[10]
Schweiz[]
4-Fluoramphetamin wurde mit Inkrafttreten der revidierten Betäubungsmittelverordnung Swissmedic[11] per 1. Dezember 2010 dem Betäubungsmittelgesetz (BetmG, SR 812.121) unterstellt und somit ab diesem Zeitpunkt illegal. Einfuhr, Besitz, Vertrieb etc. werden nach dem Betäubungsmittelgesetz geahndet.
Litauen[]
4-FA wurde im Juli 2009 in Litauen verboten.[12]
Links[]
- ↑ Hochspringen nach:a b c d Datenblatt 4-Fluoramphetamin bei AlfaAesar, abgerufen am 8. Mai 2010 (JavaScript erforderlich).
- Hochspringen↑ Für Stoffe ist seit dem 1. Dezember 2012, für Gemische seit dem 1. Juni 2015 nur noch die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung gültig. Die EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist daher nur noch auf Gebinden zulässig, welche vor diesen Daten in Verkehr gebrachtwurden.
- ↑ Hochspringen nach:a b International Symposium on Amphetamines and Related Compounds, Proceedings, Mario Negri Institute for Pharmacological Research, Milan, 1969, Costa, E., und S. Garattini (Hrsg.), New York, Raven Press, 1970, S. 21.
- ↑ Hochspringen nach:a b Eintrag zu 4-Fluoramphetamin in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
- Hochspringen↑ P. Rösner, B. Quednow, U. Girreser, T. Junge: „Isomeric fluoro-methoxy-phenylalkylamines: a new series of controlled-substance analogues (designer drugs)“, in: Forensic Science International, 2005 Mar 10, 148 (2–3), S. 143–156; PMID 15639609.
- Hochspringen↑ F. Nagai, R. Nonaka, Satoh Hisashi Kamimura K.: „The effects of non-medically used psychoactive drugs on monoamine neurotransmission in rat brain“, in: European Journal of Pharmacology, 2007 Mar 22, 559 (2–3), S. 132–137; PMID 17223101.
- Hochspringen↑ Fuller RW, Baker JC, Perry KW, Molloy BB. Comparison of 4-chloro-, 4-bromo- and 4-fluoroamphetamine in rats: drug levels in brain and effects on brain serotonin metabolism. Neuropharmacology. 1975 Oct;14(10):739–746; PMID 1196472.
- Hochspringen↑ Nichols DE, Johnson MP, Oberlender R. 5-Iodo-2-aminoindan, a nonneurotoxic analogue of p-iodoamphetamine. Pharmacology, Biochemistry and Behaviour. 1991 Jan;38(1):135–139; PMID 1826785.
- Hochspringen↑ Marona-Lewicka D, Rhee GS, Sprague JE, Nichols DE. Psychostimulant-like effects of p-fluoroamphetamine in the rat. European Journal of Pharmacology. 1995 Dec 12;287(2):105–113; PMID 8749023.
- Hochspringen↑ Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelgesetz, BtMG): Anlage I (nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel)
- Hochspringen↑ Verordnung des Schweizerischen Heilmittelinstituts über die Betäubungsmittel und psychotropen Stoffe (Betäubungsmittelverordnung Swissmedic, BetmV-Swissmedic) - Änderung vom 10. September 2010 (PDF; 590 kB)
- Hochspringen↑ Dėl Lietuvos Respublikos sveikatos apsaugos ministro 2000 m. sausio 6 d. įsakymo Nr. 5 "Dėl Narkotinių ir psichotropinių medžiagų sąrašų patvirtinimo" pakeitimo
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