Adrenochrom ist ein Adrenalin-Metabolit, welcher in den 1950ern und 60ern in mehreren sehr kleinen Studien erforscht wurde. Es soll Denkstörungen, Derealisation und Euphorie bewirken.
Ursprünglich wurde die Wirkung durch Verabreichen von überalterten (oxidierten) Adrenalin-Präparaten entdeckt, welche neben Adrenochrom auch Adrenolutin enthielten. Abram Hoffer und Humphry Osmond betrachten die Wirkung als LSD- und Mescalin-ähnlich (Psychotomimetikum, heute als Psychedelikum bezeichnet). Nach ihnen könnte die halluzinogene Wirkung von Adrenochrom wochenlang anhalten bzw. zu Flashbacks führen und wäre von paranoid-depressiven Reaktionen begleitet. Sie stellten die These auf, dass Adrenochrom bei psychischen Erkrankungen, wie Schizophrenie, eine Rolle spielen könnte. Diese "Adrenochrom-Hypothese" wurde später zur von Hoffer und Osmond zur Aminochrom-Hypothese weiterentwickelt.
Die Einordnung von Adrenochrom in die Gruppe der Psychodelika hat sich im wissenschaftlichen Bereich aber nie durchgesetzt und weitere Forschungen in diese Richtung fanden kaum statt.[1]
Legalität[]
Adrenochrom fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz oder Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz und ist damit legal.
Pop-Kultur[]
Ausgehend von der Erwähnung von Adrenochrom in Aldous Huxley Buch The Doors of Perception hat es, zumindest als Name, eine gewisse Verbreitung in der Populärkultur bekommen.
In Hunter S. Thompson Buch Fear and Loathing in Las Vegas wird behauptet, dass Adrenochrom aus der Adrenalindrüse von lebenden Menschen gewonnen wird. Fälschlich wird oft berichtet, dass im Buch stehen würde, dass es aus der menschlichen Nebenniere gewonnen wird, das wird aber nur in der Verfilmung so wiedergegeben.
Heute wird z.T. die Verschwörungstheorie verbreitet das Adrenochrom aus Kindern gewonnen wird um als Droge für elitäre Kreise zu dienen. Dies ist allein schon deshalb unglaubwürdig, weil Adrenochrom einfach durch die Oxidation von Adrenalin gewinnen kann und eine Gewinnung aus lebenden Menschen äußerst unwirtschaftlich wäre. Thematisch lassen sich hier Parallelen zu mittelalterlichen Ritualmordslegenden finden.
Interwiki[]
Referenzen[]
- ↑ http://www.erowid.org/library/books_online/pihkal/pihkal157.shtml PIHKAL: #157 TMA