Viele Krötenarten, insbesondere in der Gattung Bufo, produzieren Hautsekrete welche sie vor Mikroorganismen und Fressfeinden schützen sollen und z.T. auch Inhaltsstoffe enthalten, welche auf Menschen als psychedelische Halluzinogene wirken können.
Dies sind etwa Bufo alvarius (Coloradokröte), Bufo marinus (Aga-Kröte), Bufo arenarum (Sandkröte), Bufo bufo (Erdkröte) und Bufo viridis (Wechselkröte).
Der Konsum des Krötensekrets ist nicht unproblematisch, da es auch einige gefährliche Giftstoffe enthält. Dringend ist davon abzuraten, das giftige Sekret einfach von den Tieren abzulecken, wie es in Medien oft kolportiert wird.
Inhaltstoffe des Hautsekrets[]
Bufotenin
O-Methyl-Bufotenin
Hautsekrete enthalten oft die DMT-ähnlichen starken Psychedelika Bufotenin und 5-MeO-DMT (bei Kröten oft als O-Methyl-Bufotenin bezeichnet). Sie werden im menschlichen Körper sehr schnell abgebaut.
Daneben sind noch andere Gifte enthalten:
- Bufadienolide
eine Untergruppe der Steroide, die Wirkung entspricht der von Herzglykosiden bzw. dem Digitalis-Gift. - Katecholamine: Adrenalin, Noradrenalin, Catecholamine, Dopamin und Epinin. Entsprechen z.T. Körpereigene Stresshormonen
- Dehydrobufotenin
Bufadienolide und Katecholamine wirken auf das Herzkreislauf-System und können so zu Bluthochdruckkrisen, Herzstillstand und Atemstillstand führen.
Konsum[]
Verarbeitung[]
Zum Gewinnen einer Droge wird das Hautsekret der Kröten abgemolken, wovon die Tiere keine bleibenden Schäden zurückbehalten.[1] Eine Kröte kann etwa einmal im Monat gemolken werden. Das getrocknete Hautsekret wird dann als Droge verwendet, etwa durch Rauchen.
Manchmal werden die Kröten auch getötet um ihre sekrethaltige Haut zu konsumieren, dies kann einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellen.
Lecken[]
In der Populärkultur ist die Vorstellung verbreitet, dass man zum erzielen eines Rausches das Sekret vom Rücken der Frösche einfach ablecken können. Bufotenin und O-Methyl-Bufotenin werden allerdings im Körper sehr schnell durch Monoaminooxidase abgebaut und sind deshalb tatsächlich bei oraler Einnahme inaktiv. Dies gilt allerdings nicht für andere enthaltene Giftstoffe.
Die Ursprung des Leck-Mythoses ist wohl Lee B. Crofts Roman Toadies: The Explanation of Toxicomania in American Society.
Es wird gesagt, das Hunde, welche Aga-Kröten (Bufo marinus) apportieren, innerhalb von 15 Minuten sterben können.
Legalität[]
Krötenarten sind nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz gelistet, das Halten der Tiere ist also legal, sofern keine Tierschutz- oder Artenschutz-Gesetze davon berührt werden. Da aber der Wirkstoff 5-MeO-DMT in BtMG Anlage I gelistet ist, fällt auch jede 5-MeO-DMT-haltige Zubereitung unter das Betäubungsmittelgesetz, wenn diese dem Drogen-Konsum dient.
Das Töten von Wirbeltieren, etwa um den Kröten die wirkstoffhaltige Haut abzuziehen, kann gemäß des Tierschutzgesetzes bestraft werden.
siehe auch[]
- Das Hautsekret von Phyllomedusa bicolor, einer weiteren südamerikanischen Froschart, wird als Vacina do sapo, Kambo oder Sapo bezeichnet und enthält opioide Wirkstoffe.
Weblinks[]
Referenzen[]
- ↑ Rick Strassman: DMT - Das Molekül des Bewusstseins, 2004, ISBN 3855029679, S. 63