
Kanna oder auch Canna (Sceletium tortuosum) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae). Sie war ursprünglich im südlichen Afrika verbreitet und wurde wegen ihrer sedativen, anxiolytischen und leicht euphorisierenden Wirkung von den Khoi Khoi genutzt. Heute ist es auch in Asien, Australien, Lateinamerika und Kalifornien verwildert.
Abgeleitet vom Niederländischen ist auch die Bezeichnung Kougoed (zu deutsch etwa Kau-Gut) verbreitet. Im 18. Jahrhundert wurde die Art ursprünglich unter dem Namen Mesembryanthemum tortucsum beschrieben.
Kanna ist nicht zu verwechseln mit der Pflanzengattung Canna (Blumenrohr) und dem als Gartenpflanze verbreiteten Canna indica (Indisches Blumenrohr).
Konsum[]
Inhaltsstoffe[]
Mesembrin, Mesembrenon, Mesembrenol und Tortuosamin sind die Hauptalkaloide der Kannapflanze. Der Gesamtalkaloidgehalt der Pflanze beträgt 1–1.5%. Mesembrin kommt zu 0.3% in den Blättern und zu 0.86% in Blättern, Stamm und Blüten vor.
Mesembrin | Mesembrenon | Mesembrenol | Tortuosamin |
Die frischen Blätter enthalten die stark reizende und toxische Oxalsäure, der Gehalt reduziert sich aber durch die Fermentierung und die Trocknung.
Darreichungsform und Applikationsweg[]
Getrocknetes Kanna-Kraut kann geraucht, geschnupft oder auch mit Flüssigkeit getrunken werden. Traditionell wurde das getrocknete Kraut bei den Khoi Khoi gekaut und mit Speichel geschluckt. Dosierung liegen im Bereich von einigen 100 mg.
Quelle: MagischePflanzen.de
Es sind auch Extrakte verbreitet, welche als Legal Highs verkauft werden und eine deutlich stärkere Wirkung als das Kraut selbst haben.
Verschiedenste Stärken und Formen von Kanna Extrakten werden in diversen Kräuterläden und Smartshops verkauft!
Wirkung[]
Bereits in sehr kleinen Dosierungen kann Kanna beruhigend wirken. Bei einer Dosis von 250mg soll es gegen Angst und Stress helfen, was sich bis zu einer meditativen Ruhe steigern kann. Äußerliche und körperliche Wahrnehmungen können intensiviert sein, Schmerzen hingegen sind reduziert. Das Selbstbewusstsein wird leicht gesteigert.
Zum Teil wird Kanna als Halluzinogen bezeichnet, allerdings scheinen solche Wirkungen eher selten zu sein.
Beim Mischkonsum mit Cannabis soll sich dessen Wirkung deutlich verstärken. Das Suchtverlangen nach Nicotin soll verringert sein. Mit Ethanol sollen sich eher negative Wechselwirkungen ergeben.
Wirkzeit[]
Die Wirkung setzt innerhalb von etwa 30 Minuten ein und dauert nur etwa zwei Stunden an[1].
Risiken[]
Schädliche Wirkungen von Kanna sind kaum bekannt, allerdings weiß man im Allgemeinen wenig über die Wirkungen der Pflanze.
Da einige Inhaltsstoffe als SRI wirken ist dringend vor Mischkonsum mit anderen serotonergen Drogen,, wie z.B. SSRI- oder MAOI-Antidepressiva, abzuraten, da eventuell ein Serotonin-Syndrom droht.
Es kann, insbesondere beim Mischkonsum mit Ethanol, zu Kopfschmerzen und Schwindel kommen.
Wirkmechanismus[]
Von Mesembrin konnte gezeigt werden, dass es als SSerotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI) wirkt. Mesebrone wirkt sowohl als SRI als auch als Phosphodiesterase-4-Hemmer.[2]
Legalität[]
Kanna ist nicht im BtMG gelistet und damit in Deutschland legal.
Als Legal High verkaufte Extrakte könnten eventuell unter das Arzneimittelgesetz fallen.
Referenzen[]
Weblinks[]
- Ethnobotanik.net: Kanna, (Canna, Sceletium Tortuosum)
- Wikipedia:
- drugscouts.de: Kanna/Channa/Kaugoed
- http://wiki.tripsit.me/wiki/Kougoed
- https://www.erowid.org/plants/kanna/kanna.shtml
- https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=9873
- https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=11374
- https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=1954
- https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=7022
- https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=18901