Melatonin ist eines der Hormone welche den Tag-Nacht-Rhythmus regulieren und insbesondere in der Nacht produziert wird.
Es wird vor allem in der Zirbeldrüse aus Serotonin gebildet. Seine Ausschüttung wird durch fotosensitive Ganglienzelle auf der Netzhaut reguliert, welche diese bei Einfall von blauem Licht unterdrücken.
Wirkung[]
Melatonin bewirkt Schläfrigkeit und senkt die Körpertemperatur. Es wird mit einer Reihe von Vorgängen während des Schlafes, wie etwa der Regeneration des Körpers, in Verbindung gebracht. Es wirkt auch als Antioxidans.
Melatonin kann die Blut-Hirn-Schranke und Zellmembranen durchqueren. Es ist ein Agonist des Melatoninrezeptors 1 und des Melatoninrezeptors 2.
Durch die künstliche Zufuhr hoher Dosen von Melatonin (50 mg) steigert sich die REM-Phase des Schlafes und die entsprechende Traum-Aktivität. Es gibt Spekulationen, dass halluzinogene Substanzen, welche strukturelle Ähnlichkeit zu Melatonin aufweisen, wie z.B. DMT, praktisch einen Traum im Wachzustand erzeugen. Allerdings hat Melatonin selbst keine halluzinogene Wirkung.[1]
Dauerhafte Störungen im Melatoninspiegel, wie sie bei fehlerhafter Funktion der Zirbeldrüse vorkommen, können sich störend auf die geschlechtliche Entwicklung auswirken. Dies macht sich insbesondere bei Nutztieren bemerkbar, welche dauerhaft in einer dunklen Umgebung gehalten werden.
Abbau[]
Beim einmaligen durchqueren der Leber werden etwa 90% des Melatonins abgebaut.
Beeinflussbarkeit[]
Seine Bildung lässt sich durch die Anregung oder mangelnde Anregung der fotosensitiven Ganglienzellen mit blauen Licht beeinflussen.
- Unterdrückung: Tageslichtlampen (Lichttherapie), Aufenthalt im Freien zur hellen Zeit.
- Anregung: Aufenthalt im Dunkeln(Dunkeltherapie), Schlafmasken, Brillen die Licht mit kürzeren Wellenlängen als 530 nm herausfiltern
Da künstliche Lichtquellen, wie z.B. Computerbildschirme, blaues Licht aussenden, sollte man diese vor dem Schlafen meiden. Gleiches gilt für Handy- und Tabletbildschirme. Abhilfe kann eine App schaffen, die gezielt blaues Licht filtert und dem vorbeugt. Nachttischlampen sollten nicht im grünen, blauen oder violetten Spektralbereich leuchten (kürzere Wellenlängen als 530 nm).
Medikament[]
Melatonin-Präparate sind in Deutschland sowie in einigen anderen Ländern, wie den USA, Italien und Finnland, frei verkäuflich. Vereinzelt kommen aber immer wieder Nahrungsergänzungsmittel auf den deutschen Markt die Melatonin in wirksamer Dosis enthalten, so wie etwa die "Schneller Einschlafen Kapseln" vom Hersteller Greendoc, wovon eine Packung 32 Kapsel a 0,5 mg Melatonin enthält[1].
Es gibt teure Nachtmilchkristalle, welche aus der Milch von in der Nacht gemolkenen Kühen gewonnen werden. Diese sollen pro Portion etwa 1,8 Nanogramm Melatonin enthalten. Verschreibungspflichtige Schlafmittel enthalten 2 mg Melatonin, also etwa 1000000 mal die Dosis der Nachtmilchkristalle.[2]
Referenzen[]
- ↑ Rick Strassman: DMT - Das Molekül des Bewusstseins, 2004, ISBN 3855029679, S. 101f
Verwandte Drogen[]
Tryptamin-Derivate | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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NMT | DMT | DET | DPT | Bufotenin | 5-MeO-DMT | |||||||||||||||||||||||||||||||||
5-MeO-MiPT | Psilocin | Psilocybin | Baeocystin | Tryptophan | 5-HTP | |||||||||||||||||||||||||||||||||
1-Me-5-MeO-DiPT | 4-HO-DIPT | Melatonin | Mitragynin | Serotonin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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