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Standardkopf Sagital MRT

MRT-Schnittbild des Kopfes mit dem Gehirn

Der Begriff Nervensystem (lat. Systema nervosum) bezeichnet die Gesamtheit aller Nerven- und Gliazellen in einem Organismus. Es ist ein Organsystem der höheren Tiere, welches die Aufgabe hat, Informationen über die Umwelt und den Organismus aufzunehmen, zu verarbeiten und Reaktionen des Organismus zu veranlassen, um möglichst optimal auf Veränderungen zu reagieren.

Neben dem Nervensystem spielt auch das Hormon-System bei der Übermittlung von Informationen im Körper eine Rolle.

Gliederung des Nervensystem[]

Gliederung nach Lokalisation[]

  1. Zentralnervensystem (ZNS, engl. CNS)
    1. Gehirn / Encephalon
      1. Vorderhirn / Prosencephalon
        1. Endhirn / Großhirn / Telencephalon (geteilt in in linke und rechte Hemisphäre, ca. 80% des Hirnvolumens)
          • Balken/Corpus callosum (Verbindung der Hemisphären)
          • Rhinencephalon
          • Amygdala
          • Hippocampus
          • Neocortex
          • Basalganglien
          • Seitenventrikel
        2. Zwischenhirn / Diencephalon
          • Epithalamus
          • Thalamus
          • Hypothalamus
            • Hirnanhangdrüse / Hypophyse
          • Subthalamus
          • Dritter Ventrikel
      2. Mittelhirn / Mesencephalon
        1. Mittelhirndach / Tectum Mesencephali
        2. Mittelhirnhaube / Tegmentum Mesencephali
      3. Rautenhirn / Rhombencephalon
        1. Hinterhirn / Metencephalon
      4. Nachhirn / Myelencephalon
        1. verlängertes Rückenmark / Medulla oblongata (geht fließend ins Rückenmark über)
    2. Rückenmark / Medulla spinalis
  2. Peripheres Nervensystem
    1. zwölf paarige Gehirnnerven
      • 1. Nervus olfactorius (vom Großhirn zur Nasenschleimhaut)
      • 2. Nervus opticus (vom Zwischenhirn zur Netzhaut)
      • 3. Nervus oculometorius (vom Mittelhirn zur Augenmuskulatur)
      • 4. Nervus trochlearis (vom Mittelhirn zur Augenmuskulatur)
      • 5. Nervus trigeminus (vom Nachhirn zu Kopfhaut, Oberkiefer, Unterkiefer, Zähne, Zunge, Unterlippe und Mundregion)
      • 6. Nervus abducens (vom Nachhirn zur Augenmuskulatur)
      • 7. Nervus facialis (vom Nachhirn zur oberen Mundregion, Wangen)
      • 8. Nervus stato-acusticus (vom Nachhirn zum Gleichgewichts- und Gehörorgan)
      • 9. Nervus glossopharyn (vom Nachhirn zur Zungenschleimhaut, Mundhöhle)
      • 10. Nervus vagus (vom Nachhirn zu Magen, Herz, Lunge, Leber, Gefäße)
      • 11. Nervus accessorius (vom Nachhirn zur Halsmuskulatur)
      • 12. Nervus hypoglossus (vom Nachhirn zum Schlund, Zunge)
    2. (meist) 31 paarige Spinalnerven (Rückenmarksnerven, treten je zwischen zwei Rückenwirbeln aus)
    3. Ganglionen / Nervenzellknoten (Neuronenhaufen außerhalb des ZNS)

Unter dem Gesichtspunkt, das die Nerven des peripheren Nervensystems und die weiße Substanz Großteils Bündel von Axonen der Neuronen des ZNS (sog. Graue Substanz) sind, erscheint eine rein ortsgebundene Trennung nur bedingt sinnvoll.

Funktionelle Gliederung[]

  • somatisches Nervensystem
  • vegetative Nervensystem
    • Hypertalamus
    • Sympathikus
      • Grenzstrang
    • Parasympathikus
      • 3., 7., 9., 10. Gehirnnerv
    • Enterisches Nervensystem

Sympathikus und Parasympathikus[]

Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler die verschiedenen Körperaktivitäten je nach Situation fördern oder hemmen können. Sympathikus fördert die Aktivität von Pupillen, Herz und Bronchien und hemmt die Aktivität von Ciliarmuskel, Speichdrüse, Gefäßen, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Darm, Enddarm, Blase und Geschlechtsorganen. Der Parasympathikus hemmt/fördert entsprechend entgegengesetzt.

Es lässt sich erkennen das der Sympathikus hierbei besonders in Alarm- und Gefahrensituationen aktiv ist. In solchen wird von den Nebennieren auch das Hormon Adrenalin abgegeben. Der Parasympathikus hingegen ist aktiv bei Entspannung, Regeneration und ganz besonders im Schlaf.

Viele Drogen und Gifte wirken auf Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus wird etwa durch Ergotoxin (Mutterkorn) gehemmt. Hemmend auf den Parasympathikus sind Muscarin (Fliegenpilz), Atropin (Tollkirsche), Skopolamin (Stechapfel). Nikotin wirkt auf beide, wobei der letztendliche Summe der Effekte sehr verschieden ausfallen kann.

siehe auch[]

Quelle[]