Opium ist der getrocknete Pflanzensaft der Samenkapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum). Dies wird auch als Rohopium bezeichnet, um es vom weiterverarbeiteten Rauchopium abzugrenzen.
Sein Hauptwirkstoff ist Morphin, daneben sind viele weitere Wirkstoffe wie Narcotin, Codein, Thebain und Papaverin, enthalten. Die opioiden Wirkstoffe des Opiums werden als Opiate bezeichnet.
Heutzutage ist Opium vor allem ein Rohstoff zur Herstellung der illegalen Droge Heroin. Für die industrielle Herstellung von Medikamenten wird der Schlafmohn hingegen maschinell als ganzes geerntet und die Wirk- und Grund-Stoffe chemisch extrahiert.
Namen[]
Weitere Bezeichnungen für Opium sind:
- Ah-pen-yen, Hop, Tar, Tin, Yen
- Straßenjargon: O, Big O, Pill (Opiumkügelchen), Dream, Hope, S.E. Asia Nr. 3 / 4, Snappers (in Ampullen)
- Indien: Abini, Abhini, Abkari, Aphin
- Arabien: Afjum, Afyun
Rauchopium wird auch als Chandu, Chandoo, Tschandu oder Teer bezeichnet.
Opiumzubereitungen sind und waren etwa Arkanum, Laudanum(Opium-Tinktur, O-Tinke), Lethe, Opium-Extrakt , Theriak und Berliner Tinke. Die mythologische Droge Nepenthes wird oft mit Opium identifiziert.
Konsum[]
Applikationswege[]
Beim klassischen "Opiumrauchen" handelte es sich oft eigentlich um ein Verdampfen des Opiums in der Opiumpfeife über der Flamme einer speziellen Öllampe (Opiumlampe), die Dämpfe wurden dann mittels der Opiumpfeife inhaliert.
Opium kann auch gegessen (Opiumphagie) oder zu Getränken verarbeitet werden. Von der Antike über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit existieren verschiedene Medikamente die Opium enthielten, wie etwa Theriak, Lethe, Laudanum oder Arkanum.
Wirkung[]
- siehe auch: Schlafmohn#Wirkung
Opium entspannt, führt zu Euphorie und hemmt Schmerzen.
Opiode hemmen die Darmtätigkeit, wodurch es zu Verstopfung kommen kann, in der Vergangenheit aber auch Durchfall behandelt wurde. Durch die enspannende Wirkung auf die Atemwege wird auch Hustenreiz gedämpft. Pupillen sind verkleinert.
Bei einer tödlichen Überdosis kommt es meist zum Atemstillstand.
Mischkonsum[]
Kombinationsliste[]
Geschichte[]
- siehe auch: Schlafmohn#Geschichte
Opium gehört zu den ältesten bekannten Schmerz- und Genussmitteln.
Opium spielte in zahlreichen politischen Konflikten eine Rolle, von den britisch-chinesischen Opiumkriegen bis hin zum heutigen Afghanistan-Krieg.
Hauptanbaugebiete für Schlafmohn sind heute der Goldene Halbmond(Iran, Afghanistan, Pakistan) und das Goldene Dreieck(Myanmar, Laos und Thailand).
Verwandte Drogen[]
Papaver somniferum / Schlafmohn | ||
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Pflanzenteile | Zubereitungen | Wirkstoffe |
Mohnsaat Mohnkapseln Mohnstroh |
Blaumohn-Plörre Schlafmohntee Polnische Suppe Opium Rauchopium Opium-Pulver Opium-Tinktur Opiumessig Opial |
Opiate |
Morphin Codein Thebain Narcein | ||
Nicht-Opiate | ||
Noscapin Papaverin | ||
Wirkungen | Nebenwirkungen | Risiken |
Opioid Euphorie Analgetisch Sedativ Antitussiv antidiarrhoisch Spasmolytisch Hypnotisch Anxiolytisch Anorektisch |
Verstopfung Appetitlosigkeit Harnsperre Bradykardie Hypotonie Toleranz-Entwicklung Potenzstörungen |
Opioid-Abhängigkeit / Abstinenzsyndrom Überdosierung Tod durch Atemdepression |
Sonstiges | ||
Heroin, Berliner Tinke, Goldener Halbmond, Goldenes Dreieck, Nepenthes, Gartenmohn, Opium-Divan, Waldviertler Graumohn, Outdoor Growing, Theriak, Opium-Kriege | ||
andere Mohn-Arten | ||
Papaver bracteatum, Papaver orientale, Papaver rhoeas, Papaver dubium, Papaver argemone, Papaver setigerum |
Opioide (Kategorie) | |||||||||||||||||||
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Wechselwirkung | Vertreter | Häufige Wirkstoffgruppe | |||||||||||||||||
Opioid-Agonist | 2-MF, 3-MF, Allylprodin, Alphaprodin, Anileridin, Buprenorphin Carfentanyl, Deltorphin (Phyllomedusa bicolor), Deltorphin I, Deltorphin II, Dermorphin, Dextropropoxyphen, Fentanyl, Levacetylmethadol, Levomethadon, Meptazinol, Methadon, Mitragynin(Kratom), MPPP, Myrrhe, O-Desmethyltramadol (Krypton), Pentazocin, Pethidin, Piritramid, Prodin, PZM21, Remifentanil, Sufentanil, Tapentadol, Tilidin, Tramadol, W-18, U-47700, Cychlorphin | Analgetika Euphorika Addiktiva | |||||||||||||||||
Morphinane | |||||||||||||||||||
Desomorphin(Krokodil), Dihydrocodein, Heroin, Hydrocodon, Hydromorphon, Levallorphan, Levorphanol, Oxycodon | |||||||||||||||||||
Opiate | |||||||||||||||||||
Codein(Purple drank), Morphin, Thebain, Narcein Schlafmohn-Zubereitungen: Blaumohn-Plörre(Mohnsaat), Opium, Opium-Tinktur, Opiumessig, Polnische Suppe | |||||||||||||||||||
Nitazene | |||||||||||||||||||
Nitazen, Etonitazen, Isotonitazin, Metonitazin, N-Desethyletonitazen, Etomethazen, Etocyanazen, Etoacetazen, Etodicloazen, Etonitazepyne, Protonitazen, Protonitazepyne, Isotonitazepyne, Isotonitazepipne, Butonitazen, Isobutonitazen, Methylenedioxynitazen, Desnitazen, Metodesnitazen, Metodesnitazepyne, Etodesnitazen, Etodesnitazepyn, Etodesnitazepipne, Protodesnitazen, Isotodesnitazen, Meta-Metonitazen, Metonitazepyn, Metonitazepipne, N-Desethylmetonitazen, Metomethazen, Dimetonitazen, α-Methylmetonitazen, O-Desethyl-etonitazen, Protonitazepipne, N-Desethylprotonitazen, N-Desethylisotonitazen, Secbutonitazen, Etoetonitazen, Flunitazen, Clonitazen, Bronitazen, Methylnitazen, Ethylnitazen, Propylnitazen, t-Butylnitazen, Acetoxynitazen, Methylthionitazen, Ethylthionitazen, Tetrahydrofuranitazen | |||||||||||||||||||
Endorphine | |||||||||||||||||||
α-Endorphin, β-Endorphin, γ-Endorphin, σ-Endorphin Enkephaline: Met-Enkephalin, Leu-Enkephalin | |||||||||||||||||||
Exorphine | |||||||||||||||||||
Casomorphine, Gliadorphine, Rubiscoline, Sojamorphine | |||||||||||||||||||
Κ-Opioid-Agonist | Salvinorin A(Salvia divinorum) | Dissoziativa | |||||||||||||||||
Opioid-Antagonist | Naloxon, Naltrexon | Antidot für Opioid-Agonisten | |||||||||||||||||
Mischkonsum mit | |||||||||||||||||||
Cannabinoiden, Delirantia, Dissoziativa, GABAnergika, Uppern |