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Das Psychophysische Problem (auch Leib-Seele-Problem, mind-body problem) ist die ungelöste Fragestellung in wie fern die Psyche (Seele, Geist, Bewusstsein, ideelle Welt) eines Menschen mit seiner Physis (Leib, Körper, Gehirn, materielle Welt) in Zusammenhang stehen.

Dieses Problem wird insbesondere auch durch die Wirkung von psychoaktiven Substanzen ("Drogen") berührt, da diese als Teil der physischen Welt in der Lage sind in der psychischen Welt starke Veränderungen zu verursachen.

Unterschiedliche Annahmen[]

Es existiert von Alters her eine große Anzahl von religiösen und philosophischen Ansichten und Hypothesen zu dem Verhältnis von Leib und Seele. In den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten gewannen in der Debatte zunehmend die Neurowissenschaften an Bedeutung, welche sich dem Problem von physischer Seite nähern.

Dualismus[]

Dualistische Annahmen gehen von zwei verschiedenen Welten aus, einer Welt des Geistes und einer Welt der Materie. Diese beiden Welten würden parallel zueinander existieren.

Annahmen darüber, wie diese beiden Welten wechselwirken, unterscheiden unterschiedliche Richtungen des Dualismus:

  • Der Cartesianismus betrachtet die geistige Welt als ohne Ausdehnung, weshalb sie nur über einen Punkt mit der ausgedehnten materiellen Welt wechselwirken können. Descartes glaubte das dieser Punkt in der Zirbeldrüse liege, weil diese der einzige nicht-paarige Teil des Gehirns ist.
  • Parralelismus glaubt das beide Welten unabhängig voneinander existieren, sich nicht gegenseitig beeinflussen, aber auf geheimnisvolle Weise sich in gleicher Weise verändern würden.

Monismus[]

Monistische Annahmen gehen davon aus, dass das Geist und Materie einem gemeinsamem Prinzip zugrunde liegen und so nur verschiedene Erscheinungsformen dieses Prinzips seien ("Zwei Seiten einer Medaillie")

Monisten tendieren z.T. dazu einer der beiden Seiten eine höhere Bedeutung beizumessen:

  • Materialismus bzw. Physikalismus sehen die materielle Welt als bestimmenden Prinzip, die den Geist hervor bringt.
  • Idealismus bzw. Phänomenalismus sehen die geistige Welt als bestimmenden Prinzip, welches die materielle Welt erschafft (z.B. Kreativismus).
    • Der Solipsismus als extreme Form des Idealismus glaubt, dass nur das eigene Bewusstsein existiert.

Darüber hinaus gibt es noch den neutralen Monismus, der beides aus einem dritten Prinzip herleitet.

Trialismus[]

Trialistische Annahmen bauen auf drei verschiedenen Welten auf.

Religiöse Lehren, wie der Manichäismus, unterschieden so etwa zwischen dem Geist(Bewusstsein), der Seele und der Materie.

Einige modernere Philosophen, wie Gottlob Frege und Karl Popper, unterscheiden in einer "Drei-Welten-Lehre" zwischen der Außenwelt (= physikalische Welt materieller Objekte, z. B. Berge, Autos, Häuser), einer Welt des Bewusstseins (z. B. Gedanken, Gefühle, Empfindungen) und die Welt der objektiven Gedankeninhalte (z. B. mathematische Sätze).

Lokalisation des Bewusstsein[]

Die gängigsten Vorstellungen identifizieren das Gehirn als Sitz des Bewusstseins. Manche antike Vorstellung sahen auch das Herz als Sitz der Seele, was sich bis heute in der symbolischen Bedeutung des Herzens als Sitz der Gefühlswelt wiederspiegelt.

Als Psychophysisches Niveau wird ein hypothetischer Bereich bezeichnet, indem sich materielle Prozesse mit Prozessen des Bewusstsein überlappen. Nervenaktivitäten außerhalb des psychophysischen Niveaus bleiben unbewusst und wirken z.T. als Unterbewusstsein auf den Geist.

Begrifflichkeiten[]

Viele Begriffe im Zusammenhang mit dem psychophysischen Problem sind nur sehr unscharf bzw. je nach Person unterschiedlich definiert, wodurch sich häufig Probleme und Missverständnisse ergeben.

Geist
Seele
Körper
Leib
Unterbewusstsein
Kollektives Unterbewusstsein

Psychophysische Entsprechungen[]

Psyche Physis
Träumen REM-Schlaf
Drogen
psychoaktive Wirkung Droge Wirkmechanismus
Psychedelische Erfahrung Psychedelika Serotonin-2A-Agonismus
Dissoziation Dissoziativa NMDA-Antagonismus
κ-Opioid-Agonismus
Delirium Delirantia Acetycholin-Antagonismus

siehe auch[]